„Machine-Model“ („MM“)

Das sogenannte „Machine-Model“ („MM“) wurde ursprünglich als „worst-case“ Human-Body-Model (HBM) mit vernachlässigbarem Widerstand, erhöhter Kapazität und reduzierter Ladespannung entwickelt und erstmals 1981 in Japan standardisiert. Ab Mitte der 1980-er Jahre wurde dieses „worst-case“ Human-Body-Model vermehrt zur Modellierung von Entladungen zwischen metallischen Leitern verwendet und irrtümlich als „Machine-Model“ („MM“) bezeichnet. In der Folge wurde behauptet, das „MM“ würde die Entladung geladener Maschinen bzw. Maschinenteile, geladener Kabel oder Leiterplatten beschreiben. Tatsächlich werden derartige Entladungen aber wesentlich realistischer durch das Charged-Device-Model (CDM), Cable-Discharge-Events (CDE) bzw. das Charged-Board-Model (CBM) beschrieben. Gleichzeitig litten die Testergebnisse der verfügbaren „MM“-Tester stark unter parasitären Einflüssen. Daher wurden die „MM“-Normen von JEITA, JEDEC, ESDA und AEC mittlerweile abgewertet bzw. abgeschafft.